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Feuerwehrmann verliert sein Haus bei einem Brand

Dichter Qualm dringt aus dem Haus, als die Feuerwehr am Dienstagabend in der Mittelstraße eintrifft. Gestern hat die Polizei den abgesperrten Brandort untersucht. Siegmund/Feuerwehr

empelde. Ein defekter Wasserkocher ist die Ursache für ein Feuer, das am Dienstagabend gegen 18.40 Uhr ein Wohnhaus in der Mittelstraße zerstört und eine vierköpfige Familie um ihr Zuhause gebracht hat. Der Familienvater, ein Feuerwehrmann aus Empelde, stand vor seinem brennenden Haus, als er nach Hause kam.

In dem erst vor rund einem Jahr renovierten Gebäude starben die drei Hunde der Familie. Die Eltern und ihre zwei kleinen Kinder waren unterwegs, als sich der Schwelbrand in der Küche entwickelte. Laut Feuerwehr konnte sich in dem gut isolierten Haus der Qualm lange halten.

Als die Hitze zu groß wurde und einige Fensterscheiben barsten, führte die Sauerstoffzufuhr dazu, dass die Flammen auf einen Schlag entfacht wurden. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits bis zur Dach-kante hoch. Nachbarn hatten die Feuerwehr gerufen, weil dichter schwarzer Qualm aus dem Küchenfenster quoll.

60 Einsatzkräfte waren bis etwa 3 Uhr morgens damit beschäftigt, die Glutnester zu löschen. Dazu mussten sie das Inventar aus den Fenstern werfen. Die Familie hat ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Lediglich der Keller blieb unversehrt. Das Haus gilt als unbewohnbar. Den Schaden beziffert die Polizei mit rund 250 000 Euro. Die Familie ist zu Verwandten gezogen. Was aus dem Gebäude wird, muss ein Sachverständiger klären.ker/Mehr auf Seite 10

Defekt am Wasserkocher ist Ursache

Zwei Brandermittler der Polizei sind gestern in dem am Dienstagabend vollständig ausgebrannten Wohnhaus in der Mittelstraße auf Spurensuche nach der Ursache gegangen. Laut Polizei ist das Feuer in der Küche ausgebrochen, wegen eines Defekts an einem Wasserkocher. Die Flammen haben das schmucke, rot gestrichene Holzhaus unbewohnbar gemacht. Der Schaden beträgt rund 250 000 Euro.

„Als wir am Brandort eintrafen, schlugen die Flammen bereits bis zur Dachkante hoch“, berichtet Ortsbrandmeister Gunnar Scheele. Zwei Fenster und die Haustür waren geborsten. Er geht davon aus, dass in dem erst vor gut einem Jahr renovierten Gebäude ein Schwelbrand entstanden ist. „Der Qualm konnte sich in dem isolierten Haus und deshalb relativ dichten Gebäude gut halten. Als die Hitze zu stark wurde, sind die Scheiben geplatzt, und die Sauerstoffzufuhr hat die Flammen auf einen Schlag entfacht“, sagt Scheele.

Der schwarze Qualm habe das Haus vom Erdgeschoss bis unter das Dach ausgefüllt, als ein Trupp unter Atemschutz die Räume betrat. Bis 3 Uhr nachts waren die Einsatzkräfte damit beschäftigt, Glutnester zu löschen.ker

Familie steht vor Schutthaufen
Ein defektes Küchengerät löst Wohnhausbrand aus – Drei Hunde ersticken
Von kerstin siegmund
In der Küche ist der Brand ausgebrochen, der das Haus unbewohnbar machte. Siegmund/Feuerwehr

Empelde. Wie unvorstellbar ist die Situation, die ein Feuerwehrmann am Dienstagabend erlebt, als er nach Hause kommt und vor seinem brennenden Wohnhaus steht? Seine Feuerwehrkollegen aus Empelde, Ronnenberg und Benthe können nicht verhindern, dass eine vierköpfige Familie ihr gesamtes Hab und Gut verliert. Zu groß war das Feuer. Die Flammen schlugen bereits bis zur Dachkante hoch, als die Einsatzkräfte in der Mittelstraße eintrafen.

Die Eltern und die beiden kleinen Kinder sind unterwegs, als das Feuer ausbricht. Als sie nach Hause kommen, stehen sie buchstäblich vor einem Schutthaufen. Der Brand hat ihr liebevoll renoviertes Haus unbewohnbar gemacht. Ein Sachverständiger wird klären müssen, ob es sogar abgerissen werden muss. Die Familie trauert um ihre drei Hunde, die sich im Haus aufhielten und wohl an dem dichten Qualm erstickt sind. Als Feuerwehrleute unter Atemschutz die Räume betraten, waren die Tiere bereits tot.

Gunnar Scheele, der Ortsbrandmeister, schaute sich gestern Mittag mit dem städtischen Teamleiter Peter Seemann den Brandort an. Das Grundstück in einer ruhigen Wohnstraße ist mit einem Bauzaun gesichert, Türen und Fenster sind mit Brettern geschlossen. Diese Absperrung wurde von der Polizei angeordnet. Die Stadtverwaltung veranlasste das Aufstellen des Zaunes und besorgte einen Tischler.

Der materielle Schaden ist groß. „Alles, was nicht im Keller war, ist vernichtet“, sagt Scheele. Wie zum Beweis steht die Waschmaschine unter dem Carport, die unversehrt aus dem Keller geborgen werden konnte. Alles andere, auch das Spielzeug der Kinder, liegt in großen Haufen im Garten. Um alle Glutnester zu löschen, haben die Einsatzkräfte das gesamte Inventar des Hauses aus den Fenstern werfen müssen. „Die Hitze war enorm“, berichtet Scheele. In dem Haus sei viel Holz verbrannt. Was nicht den Flammen zum Opfer fiel, ist unbrauchbar, weil von einem öligen Rußfilm überzogen. Scheele vergleicht den Effekt mit einer Räucherkammer.

Der Ortsbrandmeister berichtet auch von einer großen Hilfsbereitschaft der Nachbarn in der Mittelstraße. Sie gaben den beiden Kindern Kuscheltiere mit, bevor die obdachlos gewordene Familie zu den Großeltern zieht.

Quelle:
Calenberger Zeitung vom 11.06.2015

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