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Kabel sind angezündet worden

Polizei ermittelt wegen Brandstiftung im Gewerbebetrieb und bittet Zeugen um Hinweise.

Das Feuer in einer Firma für elektroanlagenbau in empelde ist durch fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung entstanden. Das hat die Polizei gestern herausgefunden.

Von Bernhard Hermann und Kerstin Siegmund

Empelde.

Noch ist nicht bekannt, wie die Kabelreste auf dem Grundstück an der Apollostraße in Brand geraten sind. Die Polizei ist gestern bei ihren Ermittlungen nicht viel weiter gekommen. Die Brandermittler gehen von fahrlässiger oder von vorsätzlicher Brandstiftung aus. „Von allein fängt kein Kabel an zu brennen“, sagte ein Feuerwehrmann gestern auf Anfrage. Auch eine achtlos weggeworfene Zigarette scheidet nach Einschätzung der Experten als Brandursache aus.

Die Nerven der Feuerwehrleute sind angespannt. Sie mussten in den vergangenen Wochen diverse Papiercontainer an verschiedenen Standorten in Empelde löschen. Die Behälter sind vorsätzlich angezündet worden. Hinweise auf einen Brandstifter hat die Polizei bisher nicht erhalten. Auch bei dem Brand auf dem Betriebsgelände an der Apollostraße sind die Ermittler auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst Hannover unter Telefon (05 11) 1 09 55 55 entgegen. Auf das Feuer aufmerksam geworden war am Dienstag gegen 18 Uhr ein 64-jähriger Mann. Von einem Nachbargrundstück aus sah er die Flammen und rief den Notruf an. Der Mann und ein Bekannter versuchten vergeblich zu löschen, doch das Feuer breitete sich rasch aus. Die dunkle Rauchwolke war von Hannover aus zu sehen.

Fünf Trupps der Feuerwehren aus Empelde, Ronnenberg und Benthe waren im Einsatz. Verletzt wurde niemand. In Absprache mit dem Inhaber und der Polizei sperrte die Feuerwehr das gesamte Firmengelände. Den Schaden gibt die Polizei mit 20 000 Euro an

Feuerwehrleute und Chemiker versuchen stundenlang, die freigesetzten Schadstoffe zu analysieren. Das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet. CAP/Hechler

Zum Thema von Seite 1: Experten haben das Firmengelände stundenlang untersucht

Brandrauch war ungefährlich

Von Bernhard Hermann

Empelde. Der Geruch nach verbranntem Gummi hat bis gestern Morgen im weiten Umkreis des Betriebes an der Apollostraße in der Luft gelegen. Laut Feuerwehr stellte der Brandrauch keine Gefahr für die Bevölkerung dar. Stundenlang war am Dienstagabend unklar, ob und welche gesundheitsgefährdenden Stoffe bei dem Feuer in dem Kabellager freigesetzt wurden. Etwa 20 alte Kondensatoren, die in einem Außenregal lagerten, platzten wegen der Hitze zum Teil auf. Dabei wurde PCB freigesetzt, eine giftige und krebserregende Chlorverbindung, die seit 2001 weltweit verboten ist. Die Feuerwehrleute haben die beschädigten Kondensatoren noch am Dienstagabend für die Entsorgung als Sondermüll verpackt.

Um die Schadstoffbelastung in den Gebäuden festzustellen, sind der Leiter der Werkfeuerwehr vom Chemiewerk Honeywell aus Seelze und ein Chemiker an die Einsatzstelle beordert worden. Auch ihnen gelang es nicht, die in den Räumen befindlichen toxischen Stoffe zu analysieren. Das gesamte Firmengelände ist abgesperrt worden. Der Hausmeister und seine Ehefrau, die von der Feuerwehr unverletzt aus dem Gebäude geholt wurden, sind bei Verwandten untergekommen. Der Betrieb an der Apollostraße produziert Schaltanlagen unter anderem für Luft- und Klimatechnik sowie Heizungs- und Kältetechnik und beschäftigt 35 Mitarbeiter.

Quelle:
Calenberger Zeitung vom 30.08.2012

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